Frage:
Warum hat ein Denkmal für die ermordeten Goebbels Kinder für eine Kontroverse gesorgt?
anonymous
2007-04-24 20:06:48 UTC
Auf den ersten Blick sehe ich es nicht, wie ein Denkmal für die Kinder das von den Opfern des Holocaust gelittene Leid entweihen würde. Die Kinder waren keine Nationalsozialisten. Sie waren ja Kinder. Sie waren kindlich unschuldig. Steckt es mehr dahinter?
Acht antworten:
schneemann2779
2007-04-24 21:21:46 UTC
Ich glaube, das hat nichts mit den Kindern an sich zu tun, sondern mit der Tatsache daß sie Goebbels Kinder waren.



Deutschland hat so eine riesige Angst, wieder als Nazi-Deutschland dazustehen, wenn sie irgendein Denkmal für Deutsche Bürger errichten, die nicht offensichtlich gegen den Nationalsozialissmus gekämft haben.

Letzten Endes sind sie ja auch nur Opfer Adolf Hitlers.



Deswegen gibt es bei uns auch keinen Patriotismus mehr. Stell dich doch mal in die Innenstadt und schrei "Ich bin stolz darauf Deutscher zu sein". Irgendeiner wird bestimmt kommen und dich als Nazi-Schwein beschimpfen, während du mit deiner Afro-Amerikanischen Freundin knutscht.
anonymous
2007-04-25 07:39:00 UTC
Du solltst dir mehr Gedanken über deinen Nickname machen, als über das Denkmal.

Tabun ist ein Nervenkampfstoff

Tabun ist das älteste der drei so genannten G-Kampfstoffe (Code: GA) neben Soman und Sarin. Nach dem Zweiten Weltkrieg übernahmen die USA und Großbritannien die Fertigung dieses Kampfstoffes. Die Sowjetunion hingegen zeigte kein großes Interesse an Tabun und konzentrierte sich mehr auf Soman. Tabun wurde außerdem von Saddam Hussein im Iran-Irak-Krieg und 1988 gegen die eigene Bevölkerung im kurdischen Nordirak eingesetzt.
kuchenmacher
2007-04-25 05:36:23 UTC
Die Idee mit dem Denkmal ist gut. Man gedenkt der Millionen toter Juden (was wichtig ist), man gedenkt der tausender toter Sinti und Roma, man gedenkt, den ermordeter politischer Verfolgter, man gedenkt der ermordeten körperlich und geistig kranker, aber nicht an die vom NS-System ermordeter Kinder. Da ist dieses Denkmal ein guter Ansatz.

Die Frage ist nur, ob es gerade die Goebbels-Kinder sein müssen. Diese Kinder mußten zu Lebzeiten nicht leiden, wie die ausgebomten Kinder oder die von den Nazis ermordeten Kinder. Andererseits ist es grausam, ermordet zu werden, nur weil ihre Eltern eine Zukunft für sie in einer nachfaschistischen Gesellschaft (Demokratie oder Kommunismus) nicht gesehen haben.
Cassandra
2007-04-25 11:56:15 UTC
Ein Denkmal für Familienangehörige des sogenannten

"Ministers für Volksaufklärung und Propaganda" - ja

wo sind wir denn hineraten? Ein Denkmal für

die Kinder, welche unter den Folgen der "Sippenhaft" leiden

mußten, weil ihre Eltern Mut genug hatten, sich gegen

das Regime, also auch gegen Göbbels, aufzulehnen und

deshalb ermordet wurden wäre eher angebracht ! ! !



Es ist doch wohl kaum anzunehmen, dass es der "Kinder"

wegen vorgeschlagen wird - vielmehr soll dem Nazismus

durch die Hintertür gehuldigt werden.



Die ganze Sippschaft um den sogenannten von pathologischem, schizoidem Wahnsinn besessenen

(An)Führer der pseudo-religiösen Sekte NSDAP;

die uns die Katastrophe von 1945 bescherte, waren

von dem "Glauben" an ihren den germanischen,´Völkern heilbringenden "neuen Messias" überzeugt und Joseph

Göbbels schrieb den Deutschen noch 1945 vor, sie dürften "noch nicht einmal etwas anderes d e n k e n, "als das, was nazistische, von ihm propagandistisch verbrei-

tete Ideologie vorschrieb. Siehe hierzu nachfolgende

Quelle: http://members.tripod.com/bernd_pfromm/nsrel.html



Wenn er das für das gesamte deutsche Volk für richtig hielt, ist dann anzunehmen, dass bei der Erziehung seiner Kinder

anders verfahren wurde?



Nun soll also über Mitleid mit dem Schicksal seiner

Kinder Sympathien und Mitgefühle erzeugt werden?

Für wen? Doch nicht für die Kinder!



1945 gab es tatsächlich uniformierte;. mit Gewehren

bewaffnete Kinder, das Gewehr war fast größer

als sie selbst, die von diesen Verbrechern in den Tod

gejagt wurden, um das Leben der nazistischen Führungsclique ein paar Tage zu verlängern.



Diese irregeleiteten Kinder hätten eher Anspruch auf ein

Denkmal als die Nachkommen des Mannes, der mit seinen

hetzerischen, den Nazismus glorifiierenden Sprüchen die Menschen besoffen redete. Ein Denkmal, welches an

das an diesen Kindern beganene Verbrechen erinnert



Eine Göbbels-Rede diente noch lange Zeit nach dem 2. Weltkrieg dazu, den Eindruck zu nähren,, die Deutschen seien alle durchweg fanatische Befürworter des von Göb-

bels ausgerufenen "totalen Krieges" gewesen,

obwohl die im Berliner Sportpalast "Ja"-Brüllenden

nicht das "deutsche Volk" repräsentierten, sondern alle

ausnahmslos zu dieser Veranstaltung beorderte NSDAP-

Mitglieder waren, welche zu dieser Zeit den Spruch kol-

portierten "Leute, genießt den Krieg, denn der Friede

wird furchtbar."



Ohne Göbbels Mundwerk wäre Vieles, was den Nazismus

ausmachte, nicht realisierbar gewesen.



Ein Vorschlag, seiner Familie ein Denkmal zu setzen, ist

deshalb eine absurde Zumutung.



Hat man vielleicht daran gedacht, Denkmäler für die Leute

des 20. Juli 1944 zu errichten? Oder andere Menschen, die

sich weigerten, an den Verbrechen des Regimes teilzuneh-

men und das mit ihrem Leben bezahlen mußten?



Die Urteile gegen sie galten lange Zeit noch in der BRD als

rechtskräftig. Man lese in angegebener Quelle nach, was

in diesem "demokratischen Rechtsstaat" alles möglich

gewesen ist.
anonymous
2007-04-27 10:49:54 UTC
Sollten Goebbels Kinder wirklich ermordet worden sein? Dann ist es eine Schweinerei, diesen ein Denkmal zu setzen! Aber wenn ein Roland Freisler in unserem Staat immer noch eine Hinterbliebenen-Rente wert ist, wundert auch das nicht!
anonymous
2007-04-26 16:29:14 UTC
Also, zuerst einmal bin ich stolz ein Deutscher zu sein. Ich bin weder alt noch dumm genug, um ein Nazi zu sein. Ich kann schreiben und lesen und wenn es sein muß, auch denken. Dass einzige, das mich umtreibt, ist meine Sorge, daß ich mitunter zu ganz anderen Ergebnissen komme, als das öffentliche Deutschland. Ich habe keine Asche im Keller und lehne es ab, welche zu besorgen, damit ich diese auf mein Haupt (sprich: Kopf) streuen kann, wenn irgendwelche Räte eigene Probleme damit übertünchen wollen, in dem sie immer wieder auf die großen Fehler Deutschlands aufmerksam machen. Diese Fehler sind geschichtlich unstrittig und es wäre viel gewonnen, wenn die Welt, nicht nur Deutschland (!), darauf achten würde, daß sich ähnliches auf der Welt nicht wiederholt und unschuldige Menschen ganz gleich wie, aus Willkür oder Machtbesessenheit getötet werden. Davon aber ist die Welt weit entfernt. Ich habe auch kein Problem damit, wenn Mahnmale errichtet werden, ganz egal wo und aus welchem Grund. Damit die einen einen Platz der Trauer, die anderen einen der Erinnerung haben. Aber ich habe ein Problem damit, wenn man unter "wichtigen" und

"unwichtigeren" Toten unterscheidet oder unterscheiden möchte. Insofern habe ich auch kein Verständnis dafür, wenn man den Vertriebenen (das sind jene Deutschen, die entweder als Folge von Kampfhandlungen oder später dann im Zuge der politischen Veränderungen vertrieben wurden und dabei zu Tode kamen) ein Denkmal setzen würde. Auch dann nicht, wenn dies in Sichtweite des Reichstages geschehen würde. Denn: Vor Gott sind alle gleich. Und wenn für die Kinder ein Denkmal gesetzt würde, wäre ich voll dabei. Sie sind unzweifelhaft jene, die überhaupt nichts für die Probleme der Erwachsenen können. Weder gestern, noch heute, noch sonst irgendwann. Sie sind einfach nur Opfer.
bina19_84
2007-04-25 21:06:56 UTC
Ich finde, man sollte dieses Denkmal als Erinnerung an gerade die Kinder ansehen, die sonst meist beim Betrachten anderer Denkmäler, vergessen werden. An die Kinder, die durch die Nazis umgebracht wurden, denkt jeder.

Auch die Kinder, die in den zerbombten Städten sterben mussten, werden nicht vergessen.

Aber auch Kinder, wie die von Goebbels haben unser Gedenken verdient.

Es sollte uns daran erinnern, dass alle Kinder unschuldig sind, ganz gleich, was ihre Eltern taten. Es ist auch egal, ob sie ihre Eltern dafür anhimmelten oder, ob sie an der Richtigkeit der Handlungen ihrer Eltern zweifelten.

Im Endeffekt sind die Kinder die einzige Gruppe von Menschen, der man gedenken sollte, ohne sie in Gruppen wie Juden, Nationalsozialisten, Männer, Frauen,... einzuteilen.
Maresa
2007-04-26 09:40:42 UTC
Ich denke, das größte Problem wäre, dass ziemlich schnell einige Neo-Nazis dieses Denkmal für ihre Zwecke umkehren würde. Gedacht als ein Denkmal für die Ermordung der Goebbels-Kinder ist es für diese Gruppe eher ein Symbol der glorreichen Ideen des Nationalsozialismus und die unschuldigen Kinder werden als ehrenwerte Opfer empfunden, denen ein Leben in Schande von ihren verehrenswerten Eltern erspart wurde. Es wird kein Mahmnal mehr sein, sondern eine Pilgerstätte - vergleichbar etwa mit dem Hess-Grabmal in Wunsiedel - und damit wird der gesamte Sinn des Mahnmals eigentlich ins gegenteil verzogen.



Ich kann deine Argumente verstehen, aber diese Umkehr funktioniert in vielen Fällen ziemlich gut, und gerade das soll verhindert werden, dass kindlich Unschuldige in irgendeiner Weise instrumentalisiert werden können.


Dieser Inhalt wurde ursprünglich auf Y! Answers veröffentlicht, einer Q&A-Website, die 2021 eingestellt wurde.
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